Günter Eich

Günter Eich, geboren am 1. 2. 1907 in Lebus an der Oder, Mecklenburg. Er wuchs in Finsterwalde, Berlin und Leipzig auf. Nach dem Abitur, 1928, Studium der Volkswirtschaft und Sinologie in Berlin und Paris. Von 1932 an arbeitete er als freier Schriftsteller. Im Krieg wurde er eingezogen, verbrachte danach ein Jahr in amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Nach der Entlassung ließ er sich in Geisenhausen bei Landshut nieder. 1953 heiratete er die Schriftstellerin Ilse Aichinger. Sie haben zwei Kinder, Clemens und Mirjam. Zuletzt wohnte Eich in Groß-Gmain bei Salzburg, wo er am 20. 12. 1972 gestorben ist.

*  1. Februar 1907

†  20. Dezember 1972

von Ree Post-Adams

Essay

Der Name Günter Eich ruft auch heute noch die widersprüchlichsten Reaktionen hervor. Die Rezeption seines Werks war je nach Gattung und Jahrzehnt auffällig unterschiedlich. Nach dem Krieg galt er als der eigentliche Vertreter der „Kahlschlaglyrik“; in den fünfziger Jahren erreichte er mit seinen Hörspielen einen Hörerkreis, der in die Millionen ging, und in den späten sechziger Jahren gab es um seine kurzen Prosatexte, die „Maulwürfe“, heftige Kontroversen. Während dieser ganzen Zeit veröffentlichte Eich in unregelmäßigen Abständen Gedichtsammlungen. Sie sind durch eine Grundthematik verbunden: das Leiden des Einzelnen am Dasein. Form und Stil der Gedichte machen Eichs sich schrittweise verändernde ...